Allerdings: Auf das richtige Händchen kommt es an. Handwerk hat goldenen Boden, heißt es und "Gegessen wird immer" - wer also clever ist, macht sich bei der Berufswahl darauf schnell einen Reim: "Irgendwas mit Ernährung ..." Und wer sich mit wachen Augen umschaut, die oder der entscheidet sich für eine Ausbildung im Fleischerhandwerk.
Denn längst hat sich dieser traditionsreiche Berufszweig zu einem modernen Dienstleistungsgewerbe mit starker Hightech-Komponente gemausert, in dem sich alles um Genuss und Qualität dreht.
Im Mittelpunkt der Aufgaben eines Fleischer-Fachgeschäfts stehen, neben der Beratung der Kunden, Auswahl und Beschaffung des "Rohmaterials" aus gesicherter, kontrollierter Herkunft sowie die anschließende Veredelung. Das reicht von der Herstellung traditioneller Fleisch- und Wurstspezialitäten bis hin zur Entwicklung und Zubereitung neuer kulinarischer Ideen für private Partys, Empfänge oder andere große Veranstaltungen.
Fleischer bzw. Fleischerin und Fleischereifachverkäufer bzw. -fachverkäuferin; beide Ausbildungswege bieten eine solide Basis für eine wirtschaftlich gesicherte Existenz. Mit Engagement und Kreativität hat man es dabei selbst in der Hand, den eigenen Laden nicht nur zu einem Geheimtipp, sondern zu einer festen Größe in der kulinarischen Szene zu machen.
Während das erste Lehrjahr der beruflichen Grundbildung dient, stehen im zweiten und dritten Jahr die fachlichen Komponenten einschließlich der Spezialisierung in den letzten sechs Monaten im Vordergrund.
In der Ausbildungsordnung sind die zu lernenden Kenntnisse und Fertigkeiten im Rahmen des "Ausbildungsberufsbildes" festgelegt. Dies sind einerseits die traditionellen Kernkompetenzen des Fleischers, zusätzlich sind aber Lehrinhalte hinzugekommen, die sich an den veränderten Angeboten und Dienstleistungen eines modernen Fleischer-Fachgeschäfts orientieren.
Sie umfassen für alle Auszubildenden:
Zusätzlich stehen dem Auszubildenden sechs Wahlqualifikationsbausteine zur Auswahl, aus denen er zwei belegen muss. Dies ermöglicht noch mehr Praxisbezug und eine noch zielgerichtetere Ausbildung als bisher.
Wie bei der Fleischerlehre dient auch bei Ausbildung zum/zur Fleischerei-Fachverkäufer/in das erste Lehrjahr als "berufsfeldbreite" Grundbildung.
Die Inhalte der gesamten Lehre sind in der Ausbildungsverordnung verankert:
Junge Auszubildende in den Berufen Fleischer/in und Fleischerei-Fachverkäufer/in haben so noch mehr Möglichkeiten, ihre Lerninhalte auf den späteren Berufsalltag zuzuschneiden.
In beiden Fällen ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. Erwartet werden allerdings gute schulische Leistungen besonders in den Fächern Deutsch und Rechnen.
Die Lehre erfolgt nach dem dualen Prinzip, d.h. neben der Arbeit im Betrieb besucht der oder die Auszubildende die Berufsschule. Bei den Fleischerlehrlingen kommt noch die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung hinzu.
Die Lehrzeit zum/zur Fleischer/in bzw. zum/zur Fleischerei-Fachverkäufer/in beträgt in der Regel drei Jahre. Unter bestimmten Umständen - z. B. bei überdurchschnittlichen Leistungen, bei einem Abschluss an einer Real- oder einer Berufsfachschule oder an einem Gymnasium - kann sie auf zwei Jahre verkürzt werden. Am Ende des zweiten Lehrjahres muss eine Zwischenprüfung absolviert werden.
Nach dem dritten Lehrjahr folgt in beiden Berufen dann die aus einem schriftlichen, mündlichen und praktischen Teil zusammengesetzte Abschlussprüfung.
Mit dem Bestehen der Abschlussprüfung ist die Lehrzeit beendet. Aus der / dem Auszubildenden ist - je nachdem - ein(e) Fleischergeselle oder Gesellin bzw. ein(e) Fleischerei-Fachverkäufer/in geworden.
Das Fleischerhandwerk bietet Tätigkeiten mit interessanten Perspektiven
Kompetente Fleischer sind heute mehr denn je gefragt. Sie bürgen für die Qualität ihrer vielfältigen Produkte. Unter Beachtung der gesetzlichen Vorgaben entscheidet der Fleischer über Auswahl und Zusammensetzung des Rohmaterials sowie über Zutaten und Gewürze. In weiteren Arbeitsschritten erstellt er durch Brühen, Füllen, Kochen, Räuchern oder Pökeln das verkaufsfertige Endprodukt. Hier sind handwerkliches Geschick und gute Kenntnisse über die biochemischen Verarbeitungsvorgänge für die Qualität besonders wichtig.
Während der Ausbildung erlernt der Fleischerlehrling den fachgerechten Umgang mit dem Nahrungsmittel Fleisch. Zu seinen späteren Tätigkeiten gehört die Auswahl und Beurteilung von Schlachttieren und Fleisch. Er zerlegt und sortiert das Fleisch nach Beschaffenheit und Zweckbestimmung und verarbeitet es zu den verschiedensten Fleisch- und Wurstprodukten..
Die Lebensmittelbranche ist ein wichtiger Zweig des Handwerks, in dem sich Fachleute ständig um die Versorgung der Menschen kümmern. Fleischverarbeitung als Beruf bietet vielfältige Möglichkeiten. Schlachten, zerlegen und die Wurstherstellung gehören ebenso zum Berufsbild, wie Feinkost- und Konservenherstellung und die Herstellung von kalten Platten.
Beste Qualität ist für Fleischer das oberste Gebot, wenn es um die Herstellung von Lebensmitteln geht. Frische bezüglich der verwendeten Rohstoffe ist eine Selbstverständlichkeit. Rind-, Schweine- und Kalbfleisch gehören neben Lammfleisch zu den gängigsten Sorten. Gutes Fleisch ist immer die Basis für Erzeugnisse, die vom Fleischer per Handarbeit oder unter Zuhilfenahme von Maschinen hergestellt werden. Moderne Technik ist äußerst wichtig, denn nicht selten haben Fleischer es in ihrem Alltag mit gewichtigen Stücken zu tun. Halbe Schweine, ganze Schinken oder große Schüsseln mit Wurstrohmasse sind zu bewegen.
Körperlicher Einsatz ist gefordert, der Fleischer muss aber auch mit seinen Kräften haushalten, um sich auf das Wesentliche konzentrieren zu können und zielgerichtetes Arbeiten zu ermöglichen. Hebe- und Transportwerkzeuge, Sägen und unterschiedliche Maschinen für die Fleischzerkleinerung und Weiterverarbeitung sind heutzutage in jeder Fleischerei zu finden. Sie erleichtern nicht nur dem Handwerkernachwuchs die Arbeit. Auch erfahrene Fleischer greifen gern auf die technischen Einrichtungen zurück, um sich die Arbeit zu erleichtern.
Fast zum Koch wird der Fleischer, wenn er Bestellungen für den hauseigenen Partyservice ausführt, oder bestimmte, allerdings eingegrenzte Kundenwünsche hinter den Kulissen erfüllt.
Aufgabe von Fleischereifachverkäufern ist es, die Ware in der Theke im Laden zu platzieren und ansprechend zu präsentieren. Im Gespräch mit den Kunden findet die Kaufberatung statt. Fleischer und Verkäufer im Fachgeschäft stellen ein eingespieltes Team dar. Nach der Fleischerlehre nutzen viele Nachwuchshandwerker in der Lebensmittelbranche Möglichkeiten zur Weiterbildung. Neben der Chance, den Meister zu machen, gibt es das Angebot, sich zum geprüften Techniker der Fachrichtungen Fleisch- oder Konserventechnik schulen zu lassen.
Die rote f-Marke kennzeichnet die Fleischer-Fachgeschäfte in Deutschland. Grundsätzlich darf die f-Marke nur von handwerklich betriebenen Unternehmen geführt werden, das heißt, nur wer den Meisterbrief erworben hat, erhält das Recht, die f-Marke zu führen.
Sie darf nur dann verwendet werden, wenn sich der Betriebsinhaber vertraglich zur Einhaltung eines hohen und nachprüfbaren Qualitätsstandards in Produktion und Verkauf verpflichtet hat. So muss der fleischerhandwerkliche Meisterbetrieb immer ein breites Sortiment an Fleisch- und Wurstwaren im Angebot haben, das den hohen Erwartungen entspricht, die der Verbraucher in den Punkten an Frische und Vielfalt an das Handwerk stellt. Ein maßgeblicher Anteil dieses Angebots muss aus handwerklicher Produktion stammen.
Der Inhaber und ausgebildete Fleischermeister trägt stets für die ausgezeichnete Qualität der Fleisch- und Wurstspezialitäten sowie den hohen Standard bei der Produktsicherheit die persönliche Verantwortung. Wertvorstellungen und Qualitätsnormen fleischerhandwerklicher Tradition werden dabei ebenso beachtet wie die aktuellen gesetzlichen Anforderungen an eine moderne Produktion.
Gut ausgebildete und geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen nicht nur für die Herstellung einwandfreier Produkte sondern bieten auch eine persönliche, qualifizierte und freundliche Beratung und Bedienung der Kunden. Wer die f-Marke führt, hat sich hierzu verpflichtet.
Die Herkunft seiner Schlachttiere kann jeder Fleischermeister jederzeit nachweisen. Fleischer-Fachgeschäfte beziehen ihre Tiere bevorzugt aus der Region. Die sorgfältige Auswahl sowie schonender Umgang mit den Tieren, insbesondere die Einhaltung kurzer Transportwege, spielen bei der Sicherung der Fleischqualität eine große Rolle.
Die Fleischer-Fachgeschäfte sind fest in die regionalen Wirtschaftskreisläufe eingebunden. Der Eigentümer und die Mitarbeiter leben selbst in der Region, bilden dort qualifizierten Nachwuchs aus und sichern Arbeitsplätze. Deswegen ist ihnen die hohe Lebensqualität und das Wohlergehen ihrer Kunden ein großes Anliegen. Von der Identifikation mit der Region und der großen Verbundenheit mit eigenen Berufstand zeugt die Mitgliedschaft in der Fleischerinnung. Die Mitgliedschaft in der Innung ist nicht nur Voraussetzung zur Führung der f-Marke sondern verhilft dem Fleischer-Fachgeschäft zu stets aktuellem Wissen rund um Verbraucherschutz und Warenkunde.
Unser Fleischer-Fachgeschäfte führt als äußeres Zeichen für diese Qualitätsverpflichtungen die rote f-Marke des Fleischerhandwerks.